Natürlich Sicherheit: Schmuddelecken beseitigen, heißt Kriminalität bekämpfen und Wohlfühlfaktor erhöhen
Nach den Kriminallitätsstatistiken ist Moers ein sicherer Ort: Die Kriminalitätsrate ist so niedrig wie seit einem Vierteljahrhundert nicht mehr. Allein von 2015 auf 2019 sind die Fallzahlen in Moers um rund 24 Prozent gesunken.
Auch wenn Überschriften wie „Macheten-Streit“ beunruhigen: Auch Gewaltdelikte sind rückläufig. 2019 waren es 225 aktenkundige Fälle in Moers, 19 Prozent weniger als 2015 und rund 13 Prozent weniger als 2018. Allein die Aufklärungsquoten enttäuschen etwas: Diese haben sich in den letzten fünf Jahren von 49,4 auf 46,3 Prozent verschlechtert. Auf die Effizienz der Polizeiarbeit hat die Kommune allerdings leider keinen Einfluss. Kleine persönliche Erfahrung: Wer am Rande des Schlossparks beraubt wird, fühlt sich nicht wirklich besser, wenn sich die Polizeibeamten bei der Verfolgung der Täter im Schlosspark verlaufen … Aber: Auch wenn die Statistik einen deutlichen Rückgang der Kriminalität verzeichnet, ist es eine andere Frage, ob sich die Menschen sicher fühlen. Sicher kann man fordern, dass an jeder Ecke ein Ordnungshüter stehen soll. Doch das ist weder finanzierbar, noch sinnvoll. Viel besser sind diese Kapazitäten in der präventiven, vorsorgenden Polizeiarbeit angelegt.
Schauen Sie sich Städte wie New York an, die ein unvergleichlich größeres Kriminalitätpsproblem hatten. Die Stadt hatte in den letzten Jahrzehnten Gebiete, in die man nach Einbruch der Dunkelheit keinen Fuß mehr setzen wollte, für die Öffentlichkeit zurückerobert. Wie? Durch die Anlage von Rad- und Joggingstrecken am Fluss entlang, unter gruseligen Autobrücken hindurch. Spiel- und Sporteinrichtungen wurden angelegt und siehe da: Viele Menschen verbringen zu allen Tages- und Nachzeiten ihre Freizeit dort und genießen die Rückeroberungen. So muss es laufen! Wo gibt es „Unwohlfühlecken“ in Moers? Dass das Areal um den Moerser Bahnhof und den Vinzenzpark zählt sicherlich für viele dazu. Wie kann man das ändern? Beispielsweise durch höhere Aufenthaltsqualität und durch Belebung mit Gastronomie (siehe Konzept Innenstadtplätze). Wer Schmuddelecken beseitigt, bekämpft Kriminalität!
Auch die Nachtabschaltung sehe ich auf den Prüfstand. Viel sinnvoller ist für mich die schnelle und komplette Umstellung auf LED. Das spart langfristig Geld und Energie. Natürlich findet Kriminalität auch im Verborgenen, nicht selten im häuslichen Umfeld statt. Prävention und Intervention ist gefragt, zum Beispiel durch die Stärkung von Hilfsorganisationen wie der Moerser Feuerwehr, des THW des DRK, der AWO, der Diakonie oder der Caritas. Es geht auch um die Qualität der aufsuchenden Sozialarbeit! Besonders wichtig: die Förderung des Frauenhauses – Männer und Frauen brauchen ein Moers, in dem sie sich sicher fühlen.